Gelangt das Bakterium Clostridium tetani, welches in unserer Umgebung vielfach vorkommt, über Verletzungen in den Körper, kommt es zur Bildung eines Neurotoxins.
Dieses bindet an Nervenzellen und verhindert letztlich ihre hemmende Wirkung auf Muskelasern, die betroffene Muskelgruppe bleibt dauerhaft kontrahiert.
Der Spasmus zeigt sich zunächst im Bereich der Verletzung und führt im Verlauf zu steifem Gang und einer Sägebockartigen Haltung.
Da Pferde gegenüber dem Tetanustoxin überaus empfindlich sind, muss eine Tetanusprophylaxe als obligat angesehen werden.
Das Equine Influenzavirus wird über Sekrete des Respirationstraktes ausgeschieden und durch direkten Kontakt übertragen.
In den meisten Fällen bleibt die Infektion auf die oberen Luftwege begrenzt.
Die Infektion ist i.d.R. selbst limitierend, Sekundärschäden treten durch fehlende Ruhe und Sekundärinfektionen auf.
Die durch den Impfstoff stimulierte Immunität reicht nur für eine begrenzte Zeit und schützt nur vor nah verwandten Varianten. Ältere geimpfte Pferde weisen im Regelfall einen höheren Schutz auf als jüngere.
Equines Herpesvirus Typ 1+4
Das Virus wird über den Respirationstrakt und über infizierte Fruchtwässer ausgeschieden und durch direkten Kontakt übertragen. Nach der Erstinfektion persistiert das Virus in den Trigeminalganglien, kommt es zu einer Stresssituation, wird es reaktiviert und eine erneute Verbreitung folgt.
Folgen einer Infektion sind Fieber mit respiratorischen Symptomen, bei tragenden Stuten der sogenannte Stutenabort im letzten Trächtigkeitstrimester und in seltenen Fällen die equine Herpesvirus-Enzephalomyelitis.
Eine Impfung schützt nicht vor einer Infektion, sondern hat nur das Ziel den Infektionsdruck zu senken. Die Impfung kann die Erkankung positiv beeinflussen. Dabei ist besonders wichtig, dass eine Einzeltierimpfung keinen Erfolg hat, es ist immer der gesamte Bestand zu impfen.
Das West-Nil-Virus (WNV) ist ein aus Afrika stammendes Virus, das durch blutsaugende Mücken übertragen wird. Im natürlichen Wirtskreislauf wird es zwischen Vögeln und Stechmücken übertragen. Auch Menschen und Pferde können mit dem WNV infiziert werden, jedoch kann das Virus von ihnen nicht weiter übertragen werden.
Deshalb gelten Menschen und Pferde als sogenannte Fehlwirte.
WNV-Infektionen bei Vögeln und Pferden zählen in Deutschland zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen. Die Mehrzahl betroffener Pferde zeigt keine Symptomatik.
Einige Pferde reagieren jedoch mit starken neurologischen Symptomen wie Stolpern, Nachhandlähmungen, Muskelzittern, Schwäche bis zum Festliegen. Ein Teil der Infektionen kann tödlich verlaufen. Seltener zeigen die Pferde eine fiebrige Allgemeinerkrankung. In Deutschland sind für Pferde aktuell drei Impfstoffe zugelassen.
Eine Grundimmunisierung bei äteren Pferden erfolgt durch zweimalige Impfung aller Komponenten, danach sollte Tetanus alle 2 Jahre, West Nil Virus jährlich, Equines Influenzavirus und Equines Herpesvirus alle 6 Monate aufgefrischt werden.
Bei Fohlen sollte im Regelfall im Alter von 5 Monaten mit der Grundimmunisierung gegen Equines Herpesvirus und mit 6 Monaten gegen Equines Influenzavirus und Tetanus begonnen werden.